18 Februar 2008

Yempa ba ba ba and maybe baby baby too

Awesome Tapes from Africa. Der Name ist Programm: Ein amerikanischer Student hat Kassetten aus Ghana mitgebracht und stellt sie ins Netz. Die Musik ist hauptsächlich der in Ghana heimische
High Life. Der bestand früher vor allem aus Gitarren und Bläserriffs über komplizierten Rhythmen. Seit den 80ern (als Musikinstrumente auf einmal hoch besteuert wurden) kieksen und tröten Synthies heftig mit. Heutzutage ist Hiphop natürlich zum Hauptbestandteil geworden. Alles zusammen zu sehen hier im Video, Kyenkyen bi edi me ewu, einem aufgepimpten alten Highlife Superhit von Alhaji K. Frimpong.

Das Original (60er? 70er?) ist natürlich auch vom Tape gerippt. Hier gilt wie für alle Tapes from Africa: Der Charme entsteht aus dem Lo-Fi-Charakter, der wohl nur teils durch einfachste Aufnahmetechnik zu erklären ist. Schließlich dürften die Awesome Tapes ja oftmals die x-te Überspielung sein, die den Hörer auf dem Marktplatz (sei es online oder vor Ort in Ouagadogou) präsentiert wird. So ist der Hörer von Anfang an vom nasty Weltmusikhörer-Vorwurf befreit und darf unbeschwert auf die Suche gehen.

Mit Leinenhosen, eingeflochtenen Zöpfen und Bio-Äpfeln haben die kenianischen Rapper Wakimbizi ohnehin wenig zu tun. Schon eher damit, Bescheid zu wissen, wo M.I.A. den Diplo seinen Most holen lässt. Track 11 "Honey" und "Baby Baby".

Bei Ata Kak geht die Drehzahl dann noch höher. "It sounds (...) like a warped Prince protege from Africa by way of 1986 Chicago." Yemmpa Aba ist eines der unwahrscheinlichsten Stücke Musik, das jemals den Weg auf Kassette gefunden hat. Denn obwohl das Bizarrometer am Anschlag steht, sieht man sich gezwungen, sofort mitzusingen: Yempa ba ba ba oh ja pa da bada and maybe baby baby too. Wenn man in der U-Bahn Kopfhörer aufhat, wird man dann natürlich für verrückt gehalten. Das ist in diesem Falle aber egal. Denn man möchte auf jeden Fall auf der Seite von Ata Kak stehen.





(Der Stimmenimitator ist übrigens schon seit 2006 begeistert. Aber da hat ja wieder keiner zugehört. Auch lohnenswert: Die Frankfurter Juwelengräber Analog Africa, die süd-ost-afrikanische Gitarrengötter in luxuriöse schwarze Scheiben pressen und der Blog Benn loxo du tacu, der allerdings schon öfters mal daneben langt und ein größeres Toleranzpotenzial erfordert.)

1 Comments:

Blogger Clicky Overload said...

Die Freude an der hart erabeiteten Schatzkarte ist groß!
Yempa ba ba ba, maybe baby baby too!

Übrigens sollte jeder, der diesen Supershit herunterlädt, einen Einkaufsstadt-Essen-Guide verfassen, in diesem Outfit.

19 Februar, 2008 13:39  

Kommentar veröffentlichen

<< Home