26 September 2007

dokumenta: dokumentiert und bewertet


Junge Frauen klettern artistisch durch ein Netz aus Second-Hand-
Kleidungsstücken und lassen sich oft mit dem Kopf nach unten hängen. Als Unterhaltung verstanden recht unterhaltsam, als Kunst eher armselig.


Eine Eskimofrau (korrekt: eine Innuit) zeichnet einen Eisbären. Sicher aus ethnographischer Sicht interessanter als aus künstlerischer Perspektive. Mir als Ethnograph hat es gefallen.


Ein Wasserfall aus Kerzenwachs. Ein beliebter Hintergrund für Portraitfotografien. Zum Beweis, dass man tatsächlich auf der dokumenta war und sich dort mit "moderner Kunst" auseinandergesetzt hat. Fazit: Als Beweisstück für "moderne Kunst" bestens geeignet.


Eine Teekanne als Denkmal für die von den Nazis verfolgten Schwulen im Dritten Reich? Ich hatte keine Ahnung, was in diesem Kontext die Teekanne zu bedeuten hat. Dabei kann man es auf diesem Entwurf doch deutlich erkennen. Letztendlich schade, dass sowas nicht gebaut wird. In unserer Berliner Republik sind jetzt ja auch erstmal die Soldaten dran. Muss alles seine Ordnung haben.

18 September 2007

Spezialthema: Japaner (Teil2)


Während in den USA eher Hawaii Five-O die Erkennungsmelodie der Surfgitarristen zu sein scheint, muss bei japonesischen Surfgitarristen aller Alterstufen unser alter Ludwig van dran glauben. Schuld daran ist der Vater aller japanesischer Surfmusik, der legendäre Takeshi Terauchi, über den im Okzident aber kaum etwas zu erfahren ist. Dem hilft glücklicherweise der Überblog wfmu.org ab. Dort kann man auch mal nachhören, wie Schubert und Brahms auf Twang umfrisiert werden.

Noch brillanter wird es allerdings, wenn Takeshi sich mit seinen Bunnys (so der Name seiner Begleitband) nicht den deutschen Klassikern hingibt, sondern der japonesischen Volksmusik. "Tukuba Mountain" oder "Komuro Oiwake" heißen meine neuen Lieblingslieder, die der geneigte Leser sich wiederum bei wfmu.org zu Gemüte führen kann.

Ach ja, den anderen Takeshi schau ich mir auch immer wieder gerne an. Einfach den Ton abdrehen und dazu die Surf-Version von "Für Elise" hören, in der eine Fuzz-Rakete nach der anderen gezündet wird. Ich liebe sie, die Japaner.