25 April 2006

Sei nicht traurig kleiner Buchfinkmann

Es ist jetzt endlich Frühling, die Sonne scheint, ich war heute mittag in der Eisdiele auf der großen Einkaufsstraße in unserem kleinen Viertel und jeden Morgen weckt mich ein Vogel, der im Baum vor meinem Fenster sitzt.

Glücklicherweise ist mein Mitbewohner Hobby-Ornithologe und weiß, dass es sich um einen Buchfink handelt. Und er weiß noch mehr: Erstens gehe man im Südwestdeutschen davon aus, dass der Buchfink "Bitte bitte gib gib mir ein Weizenbier" singe und zweitens sei der Buchfinkmann in unserem Baum so häßlich, dass er keine Frau finde und deshalb soviel singen müsse.

24 April 2006

Neue Rubrik: Vergessene Perlen

Kaputte Typen aus den 80ern, Epigonen des Stadionrocks und eines der schlimmsten Plattencover aller Zeiten - das mit dem leuchtenden Stirnband. Ich erinnere mich daran, dass ich schon als Kind dieses Cover unglaublich widerlich fand, genau so wie das titelgebende Stück Money for Nothing. Heute wo man englisch versteht ist dieses "... and the chicks for free" noch viel schlimmer.

Aber ein paar Jahre vorher haben sie eine Debütplatte gemacht, die einfach lässig ist. Sultans of Swing kennt jeder und darin ist die ganze Lässigkeit schon enthalten. Die so viel gepriesene Leadgitarre und der nölige Gesang sind da, aber die Lässigkeit kommt von der unglaublich tighten "Rhythmustruppe" (so hat man das wohl gesagt in den 80ern und WDR-BigBand-Soundcheckmänner sagen das wahrscheinlich immer noch so). Bass und Schlagzeug spielen keinen Ton zuviel und dieser Bruder von Mark Knopfler ist in seiner Reduziertheit auch eine Attraktion. Allein schon der erste Song der Platte Down to the Waterline, wenn die Rhythmusgitarre mit diesem coolen Effekt (Flanger?) einsetzt ...

Die Version hier ist live, der Gitarreneffekt kommt nicht so gut rüber und auch der Bass klingt eher so als ob er von Duff McKagan in seinen besten Tagen gespielt wird. Aber macht nix, denn auf wirklich jedem Flohmarkt kann man die Platte für zwei schlappe Euros kaufen. Und die sind es wert. Echt jetzt.

Moment mal: Mir drängt sich eben noch dieser Phoenix-Vergleich auf. Die Musik so ein bißchen verschlufft mainstreamig, die Typen machen keinen großen Style-Aufstand, wirken etwas ungepflegt und sind auch nicht gerade die Hübschesten. Werden wir in 20 Jahren auf Phoenix so zurückblicken wie jetzt auf die Dire Straits?